Nach dem Nationalrat hat im September 2022 der Ständerat einer parlamentarischen Motion zugestimmt, welche die Eizellspende erlauben will. Damit fällt künftig auch in der Schweiz ein grosses Hindernis für unfruchtbare Paare zur Erfüllung des Kinderwunsches. Doch bis zur Umsetzung des Gesetzes, wird sich die Fertilitätsmedizin in der Schweiz auf die künstliche Befruchtung der eigenen Eizelle der Frau einschränken müssen.

In den meisten westlichen Ländern ist die Unfruchtbarkeit ein wachsendes Problem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Unfruchtbarkeit mit dem Ausbleiben einer Schwangerschaft bei regelmässigem Sex über einen Zeitraum von 12 Monaten und länger. Davon ist in der Schweiz schätzungsweise jedes siebte Paar betroffen. Gemäss Bundesamt für Statistik unterziehen sich pro Jahr in der Schweiz jährlich rund 6’000 Frauen einer Kinderwunschbehandlung, wovon jede dritte erfolgreich ist. Die Fertilitätstherapie wird von der Krankengrundversicherung nicht übernommen.

Für die steigende Tendenz der Unfruchtbarkeit gibt es verschiedene Gründe. Einerseits zeigen Studien, dass die Spermienqualität bei jungen Männern stark abgenommen hat. Vermutet wird, dass Umwelteinflüsse hierfür die Ursache sind. Anderseits führt auch der gesellschaftliche Wandel zur gestiegenen Unfruchtbarkeit. So entscheiden sich Paare immer später im Leben für die Familiengründung. Dies hat grosse Auswirkung auf die Fruchtbarkeit. Beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft innerhalb eines Monatszyklus bei einer gesunden 30-jährigen Frau 20 Prozent, sinkt diese bei einer 40-jährigen Frau auf nur noch 5 Prozent.

Hier bietet die moderne Reproduktionsmedizin Abhilfe. So ermöglicht das Einfrieren von Eizellen in jüngeren Jahren eine künstliche Befruchtung und Implantation der eigenen Eizelle in fortgeschrittenerem Alter, den Frauen eine flexiblere Familien- und Laufbahnplanung. Ein Verfahren, das in der Schweiz zusehends Akzeptanz findet. Generell hat die Fertilitätsmedizin grosse Fortschritte erzielt, insbesondere bei der Ausgestaltung der Therapie, die heute den Lebensrealitäten der Frauen besser gerecht wird. Life Science Communication arbeitet seit Jahren mit dem Pharmaunternehmen Ferring zusammen, das sich zum Ziel gesetzt hat, Familien aller Form und Art zu unterstützen.