Herausforderungen auf dem Gebiet der Life Sciences

Kommunikation im Gesundheitswesen bewegt sich im Spannungsfeld der sich immer schneller abzeichnenden Entwicklungen bei der Bekämpfung von Gesundheitsproblemen und der damit einher gehenden gestiegenen Erwartungen der Bevölkerung, die sich vermehrt für Gesundheitsthemen interessiert und mit Hilfe der neuen Medien eigenes Fachwissen aufbaut.

Aufgeklärte Patienten fordern Ärzte und Ärztinnen heraus, der Interaktion höheren Stellenwert beizumessen. Geeignete Kommunikationsaktivitäten, die auf die Patientinnen und andere relevante Anspruchsgruppen zugeschnitten sind, werden immer wichtiger, da sie neben der eigentlichen Gesundheitsinformation auch Komponenten des Images und der Reputation einer Unternehmung mittransportieren. Für die Unternehmen im Bereich der Life Sciences bedeutet dies, der Transparenz und der sachgerechten Kommunikation mehr Beachtung zu schenken, denn fundierte Information wirkt vertrauensbildend. Durch eine adäquate Zusammenarbeit mit Organisationen und Institutionen kann die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit verstärkt und die positive Resonanz gefördert werden.

Neue Wege – neue Chancen – neue Hindernisse

Der Boom-Sektor Biotechnologie bringt laufend neue biologische Wirkstoffe aufgrund der Erforschung von Proteinen hervor. Den Firmen, die sich in der Schweiz in den Biotech-Clusters der Regionen Basel, Greater Zurich, Westschweiz und Tessin formiert haben, bieten sich hervorragende neue Chancen. Auch auf dem Gebiet der Nanotechnologie werden laufend Innovationen aus der Forschung vorgestellt, welche ihre Umsetzung in der Praxis suchen oder bereits gefunden haben. Gleichzeitig stellen sich dem wissenschaftlichen Diskurs auch neue ethische Herausforderungen, und die Forschung muss sich neuen Kriterien unterwerfen. Die Konkurrenz der Forschungsplätze verläuft entlang den gesetzlichen Rahmenbedingungen, und die Schweiz sieht sich dabei einem lebhaften Standortwettbewerb ausgesetzt.

Von Health Care zu Health Style

Das Gesundheitsbewusstsein ist in der Schweizer Bevölkerung wie nirgendwo anders verankert, was eine ausgezeichnete Grundlage für Kommunikationsaktivitäten auf diesem Feld ergibt. Das Gefühl für Eigenverantwortung ist stark ausgeprägt und äussert sich in einem erhöhtem Bedürfnis nach Wohlbefinden und aktiver Gesundheitsvorsorge, was heute unter dem neu geprägten Begriff Health Style zusammengefasst wird. Die zugehörigen Konzepte, Produkte und Dienstleistungen in diesem Schnittbereich haben einen erhöhten Kommunikations- und Erklärungsbedarf, wobei immer öfter auch Komponenten des Branding eine Rolle spielen.

Von der Stammzellenforschung über die Gentherapie zum Gendoping

Die Stammzellenforschung und die Gentechnik liefern laufend Erkenntnisse und Ergebnisse, aus denen sich neue Therapieansätze ableiten lassen. Damit ergeben sich für das Gesundheitswesen wie auch für die Gesamtgesellschaft komplexe ethische Fragestellungen. Da genetisches Material relativ einfach herzustellen ist, werden auch Tür und Tor für Missbrauch geöffnet. Dabei geht teilweise vergessen, dass Langzeitdaten fehlen und einmal verändertes Genmaterial nicht einfach wieder zurückgeschaltet werden kann. Die Auswirkungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen auf die Forschungstätigkeit sind entscheidend im internationalen Konkurrenzumfeld von Wissenschaft und Pharmaindustrie. Eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung der breiten Bevölkerung ist notwendig, um das Bewusstsein für die Zusammenhänge im politischen Prozess, die Konsequenzen auf die Wirtschaft sowie die Folgen für jeden einzelnen in der Bekämpfung von chronischen Krankheiten und bei der pränatalen Diagnostik und Therapie zu erhöhen.

Public Affairs

Die zunehmende Regulierung im Gesundheitswesen hat zum Ziel, die Patienten zu schützen und ihnen eine optimale und möglichst objektive Betreuung zu gewährleisten. Im Zeitalter der elektronischen Kommunikation sind die Konsumentinnen und Konsumenten viel aufgeklärter, und es stellt sich die Aufgabe, eine konstruktive Interaktion zwischen den zahlreichen Akteuren im Gesundheitswesen herzustellen. Vorherrschendes Konfliktpotenzial zwischen Behörden und Unternehmungen ist bisweilen in der ungenügenden Kommunikation unternehmerischer Projekte und Aktivitäten begründet. Dabei gilt es, den vorhandenen Spielraum intelligent und kreativ zu nutzen. Auf der anderen Seite muss sich die öffentliche Hand vermehrt bemühen, in der Bevölkerung Verständnis für nötige, zum Teil unpopuläre Massnahmen im Gesundheitswesen zu schaffen. Dies gelingt durch aufrichtige, offene Kommunikation und mit geeigneten Auftritten in der Öffentlichkeit, welche Meinungsbildungsprozesse unterstützen.

Kostendruck führt zu neuen Lösungsansätzen: E-Health

Um dem anhaltenden Kostendruck im Gesundheitswesen zu begegnen, versuchen Anbieter von Krankenversicherung über Kliniken bis hin zu Apotheken die Effizienz ihrer Dienstleistungen laufend zu steigern versuchen. Die Spitäler sind dabei einem besonders scharfen Wettbewerb ausgesetzt, der sie zwingt, sich sehr präzise zu positionieren und gleichzeitig ihre medizinischen und Pflegeangebote immer weiter zu optimieren. Um das medizinische und administrative Personal im Bestreben um ein optimales Case Management zu unterstützen, werden innovative Ansätze wie elektronische Patientendossiers oder andere Instrumente unter dem Stichwort E-Health entwickelt. In diesem äusserst sensiblen Umfeld ist es enorm wichtig, den Personen- und Datenschutz hoch zu gewichten und auf allen Seiten Vertrauen in diese zukunftsweisenden Instrumente zu schaffen.

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